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Foto: Bernd Konrad

Der kleine Steinkauz ganz groß

Steinkauz-Zentrum in der Zoofalknerei des Neunkircher Zoos im Zuge eines Wiederansiedlungsprojekt offiziell eröffnet

Der Steinkauz (Athene noctua) ist in seinem Bestand bedroht und vielerorts sogar verschwunden. Ziel eines Wiederansiedlungsprojektes auf Flächen des Zweckverbandes der Landschaft der Industriekultur Nord (LIK Nord) mitten im Herzen des Saarlandes sind Schutz und Erhalt des Steinkauzes durch den Aufbau einer vitalen Population. Da die noch erhalten gebliebenen Vorkommen der Art meist rückläufig und natürliche Ausbreitungstendenzen kaum zu verzeichnen sind, sind reine Biotopschutz-Maßnahmen leider nicht ausreichend, um die Art dauerhaft zu erhalten.

Im Zuge dieses Projektes werden in Zusammenarbeit mit der Ökopädagogischen Falknerei im Neunkircher Zoo Nachzuchten der Tiere unter kontrollierten Bedingungen in verwaisten Gebieten wieder angesiedelt. Dies kann helfen, entstandene Verbreitungslücken schneller zu schließen und die Population aufzubauen. Im Idealfall entwickelt sich aus den Maßnahmen eine Eigendynamik, die den Erhalt der Art sichert.

Zur Auswilderung werden die Nachzuchten aus dem Bestand der Ökopädagogischen Zoofalknerei Neunkirchen im Neunkircher Zoo herangezogen, welche allesamt aus Mitteleuropa, aber aus unterschiedlichen Blutlinien stammen. Die Zuchtpaare werden für das Projekt in speziell zwei dafür vorgesehenen Volieren im Steinkauz-Zentrum zusammengestellt. Alle Jungvögel werden von ihren Eltern erbrütet und aufgezogen, um eine Fehlprägung oder die Gewöhnung an den Menschen auszuschließen. 2018 erfolgten bereits die ersten erfolgreichen Auswilderungen von Steinkäuzen im Wiederansiedlungsgebiet.

In für die Zoobesucher frei zugänglichen Steinkauz-Zentrum am Rande der Zoofalknerei Neunkirchen gibt es neben den beiden Zuchtvolieren auf mehreren Tafeln und in Vitrinen zahlreiche Informationen zum Wiederansiedlungsprojekt, der Zoofalknerei als Zuchtstation und dem Steinkauz selbst.

Die offizielle Einweihung des Steinkauz-Zentrums erfolgte am 14. März 2019 im Beisein des Staatssekretärs des Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, Roland Krämer, und dem Bürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen Jörg Aumann in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Neunkircher Zoologischer Garten GmbH, Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch und jeweiligen Vertretern der zahlreichen beteiligten saarländischen Projektpartner wie der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS), Zweckverband der Landschaft der Industriekultur Nord (LIK Nord)Naturlandstiftung Saar, Ökopädagogische Zoofalknerei Neunkirchen, Neunkircher Zoo, Büro für Freilandforschungen – Dr. Christoph Bernd, sowie Sponsoren speziell der Zuchtvolieren, der BahnLog Bahnlogistik und Service GmbH. Die Brutröhren und Schauvitrine wurden von der NABU Ortsgruppe Ensheim-Eschringen gefertigt und gespendet.

Staatssekretär Krämer: „Die Wiederansiedlung des Steinkauzes im Saarland ist ein Gewinn für die Artenvielfalt in unserem Land. Dank des vorbildlichen Engagements aller Projektpartner steigt die Zahl der im Saarland beheimateten Steinkäuze konstant an. Der Erhalt der Mähweisen, Streuobstweisen und Weiden, für den wir uns nachhaltig einsetzen,  bieten die besten Voraussetzungen, für die Ansiedlung einer selbsterhaltenden und dauerhaften Steinkauzpopulation im Saarland.“

„Bei diesem Steinkauzprojekt ist es beispielhaft gelungen, alle Kräfte als Projektpartner zu bündeln, um den Steinkauz in der Zoofalknerei im Neunkircher Zoo zu züchten, zahlreichen Besuchern näher zu bringen und im zentralen Saarland wieder heimisch zu machen.“, fasst Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch zusammen.

Mehr erfahren auch auf der → facebook-Fanpage des Neunkircher Zoos und unter www.umweltprojekte-saarland.de