Im Neunkircher Zoo wurde die saarländische Auffangstation für exotische Kleintiere, die unter anderem aus tierschutz- und artenschutzrechtlichen Gründen beschlagnahmt wurden, nun offiziell eingeweiht. Mit finanzieller Unterstützung durch das Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz konnte der Neunkircher Zoo diese Auffangstation baulich umsetzen. Sie ist kombiniert, aber räumlich getrennt, mit einer Quarantänestation für Zootiere.
Für die Gesamtprojektkosten in der Höhe von rund 876.000 Euro hatte Umweltminister Reinhold Jost im letzten Jahr eine Zuwendung von 500.000 Euro an den Neunkircher Zoo übergeben.
Die offizielle Einweihung erfolgte am 23. August 2018 im Beisein des Ministers, dem Oberbürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen, Jürgen Fried, dem Bürgermeister der Kreisstadt Neunkirchen Jörg Aumann in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der Neunkircher Zoologischer Garten GmbH, Zoodirektor Dr. Norbert Fritsch und geladenen Gästen.
Minister Jost: „Mit dem Projekt der Auffang- und Quarantänestation für exotische Tiere im Neunkircher Zoo ist ein weiterer Meilenstein im Tierschutz des Saarlandes gesetzt. Veterinär- und Artenschutzbehörden werden leider immer häufiger mit dem Problem konfrontiert, dass Privatpersonen exotische Tiere ohne die nötige Fachkenntnis halten. Hier mussten wir Abhilfe schaffen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit dem Neunkircher Zoo eine gute Lösung gefunden haben, um ausgesetzte oder beschlagnahmte Exoten artgerecht zu versorgen.“
„Diese Station untermauert die Stellung unseres Zoos in besonderer Weise. Denn mit der neuen Auffangstation erfüllt der Neunkircher Zoo nicht nur eine landesweite Aufgabe im Tierschutz. Darüber hinaus ermöglicht der Quarantänebereich die Teilnahme an wichtigen Arterhaltungszuchtprogrammen innerhalb Europas und auch über dessen Grenzen hinaus. Auch wenn die Besucherinnen und Besucher von der neuen Auffang- und Quarantänestation nur wenig mitbekommen werden, so ist diese neue Einrichtung von besonderer Bedeutung für die Zukunft des Zoos am Standort Neunkirchen.“, so Oberbürgermeister Fried.
Die finanziellen Zuwendungen aus dem Umweltministerium stammen aus einem Sonderinvestitionsprogramm, welches Umweltminister Jost für den Tierschutz ins Leben gerufen hat. Mit der Einrichtung der Stationen im Neunkircher Zoo entsteht ein Synergieeffekt, der für die Landesregierung, den Neunkircher Zoo und für die im Tierschutz und Artenschutz tätigen Behörden von Nutzen ist. Da die Haltung exotischer Tiere zugenommen hat gibt es immer mehr Fälle, in denen die Wegnahme der Tiere aus artenschutz- oder tierschutzrechtlichen Gründen erforderlich ist. Mit der Einrichtung der Stationen wird eine professionelle Betreuung der Tiere gewährleistet. Einzelheiten über die Haltung und Betreuung der exotischen Tiere regelt ein Kooperationsvertrag.
Die Auffangstation ist mit der finanziellen Unterstützung durch das Umweltministerium gelebter Tierschutz. Als Meilenstein in der Entwicklung des Neunkircher Zoos bietet die Quarantänestation die Möglichkeit zu einem zukünftigen internationalen Tieraustausch und optimiert nachhaltig die tiermedizinische Betreuung.“, ergänzt Zoodirektor Fritsch.
Die Auffang– und Quarantänestation erstreckt sich auf einer Gesamtnutzfläche von 300 qm. In der Exotenauffangstation wurde ein Bereich für Kleinsäuger und Vögel, ein Terrarienraum, eine Futterküche sowie ein Außenbereich eingerichtet. In der Quarantänestation sind Unterbringungsmöglichkeiten für diverse Tierarten, eine Tierarztpraxis, sowie ein Futter- und Heulager vorhanden. Die Beheizung der Räumlichkeiten erfolgt regenerativ über Erdwärme.
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